ICM Intentional Camera Movement
Was ist ICM?
Bei absichtlichen Kamerabewegungen wird eine Kamera während der Belichtung bewegt, um einen kreativen oder künstlerischen Effekt zu erzielen /Wiki/.
Vergleichbar mit gestischer Malerei
Was ist es eher nicht?
- Mitziehen der Kamera bei bewegtem Objekt
- Motion blur
- Zoomen während der Belichtung (Strahlen-Effekt)
Beispiele
(1, 2)
Welche Kamera
Fast jede Kamera ok, allerdings:
- Tv-Einstellung erfoderlich
- Einfache Belichtungskorrektur vorteilhaft
- Nicht allzu schwer; sehr schweres Gehäuse mit schwerem Zoom behindert etwas eine komplexe Bewegung
- Hilfreich ist ein Klappmonitor, der die Beurteilung der Bewegung und den Ausschnitt vor dem Auslösen besser beurteilen lässt
- 90 % meiner ICM-Aufnahmen sind mit Pocket- und Bridgekameras gemacht mit 1-Zoll Sensor und im Standardzoombereich
Welches Objektiv (Brennweite)
- Prinzipiell geht jede Brennweite;
- Geeigneter Ausschnitt jedoch oftmals besser zu realisieren bei Standard- bis Telebrennweite;
- Standard-Zoom zum Start gut geeignet
- Ideal: 28-200 mm deckt praktisch alle Motive ab
Werte von Zeit und Blende
- Klassisch: 1/4 oder 1/8 sec.
- Hängt auch stark von Brennweite ab: je länger die Brennweite, desto kürzer die Zeit, um einen Effekt zu erzielen
- Blende ist oftmals nebensächlich, da der Gesamte Schärfentiefenbereich eh mit unscharf mit; Bokeh bei offener Blende kann natürlich wichtig sein für Gesamtgestaltung (z. B. Blumen im Hintergrund als Farbflecken)
- Für Mehrfachbelichtungseffekt: 3 sec., auch länger; (3, 4, 5)
ISO-Werte
- Normalerweise niedrigster Wert, um längere Belichtungszeit zu ermöglichen
- Niedrig, um Rauschen zu minimieren
- höhere Werte, wenn durch ND-Filter
ND-Filter
- Eingebaut mit 3 Blendenstufen, 1/4 sec. und nicht sehr hell geht
- Wenn hell und/oder längere Belichtung, z. B. 3 sec. : ND 64 /6 Blendenstufen
Stativ
- Eher hinderlich, wenn gestische, freie Bewegung
- nützlich, wenn Effekt durch rein vertikale oder horizontale Bewegung erwünscht, z. B.strenge Linien, Skyline o.ä.
Fokus
- Im Fokus ratsam; trotz Bewegung/je nach Bewegung wird auch mal ein Teil des Motivs scharf
- Erst fokussieren, dann Bewegung einleiten, dann erst Auslösen; (6, 7)
Bildgestaltung
- Natürlich ist das individuell
- Erfahrung: Vermeidung von Spitzlichter, z. B. keine helle Himmelflecken im Wald, weiße Lichter bei Straßenszenen; werden dann zu teils hässlichen Streifen; kann natürlich auch gewollt sein
- Bild sollte auch ohne ICM ein Motiv sein, also auch grundsätzlich bekannte Regeln der Fotografie anwenden (Form, Farbe, Linien, Komposition usw.); (8, 9)
Ausschnitt und Art der Bewegung
- Erfahrung: knapper Ausschnitt wirkt oft besser
- Bewegung kann, muss aber nicht den Charakter des Motivs betonen
- Vertikal: Wald; horizontal: Meer; weiche, leicht kreisende Bewegung: Blüten;
- Verschiedene (z. B. zwei bis drei) Positionen während Belichtung festhalten; Wirkung wie Mehrfachbelichtung
- Bewegungsablauf trocken üben
- ICM-Effekt von subtil bis abstrakt; (10, 11, 12)
Welche Genre?
- Eigentlich keine Einschränkung
- Zum Üben erstmal unbewegte Motive (Wald, Blumen, Architektur); (13)
- Auch Table-Top geht (Stillleben, Obstschale, Figuren); (14)
- Szenen mit Personen: Einstellungen und Bewegungsablauf erstmal ohne Personen trainieren;eine optimale gute Komposition mit Personen gelingt dann oft nur mit einem Versuch; (15, 16)
Meine persönlichen Best Of
(17,18, 19, 20)